Aktuelle Betrugsmaschen erklärte die Polizei bei der Caritas

Zur Präventionsveranstaltung mit Polizeihauptkommissar Marko Otte kamen rund 30 Gäste ins Göttinger Pfarrheim Maria Frieden.

Christiane Koch begrüßt Polizeihauptkommissar Marko Otte im Pfarrheim Maria Frieden. | Foto: Caritas
Christiane Koch begrüßt Polizeihauptkommissar Marko Otte im Pfarrheim Maria Frieden. | Foto: Caritas

Das Thema des Nachmittags lautete: „Trickbetrug am Telefon“. Polizeihauptkommissar Otte von der Polizeiinspektion Göttingen berichtete aus seiner Berufspraxis, mit vielen Beispielen, sehr anschaulich, von tatsächlich geschehenen Vorfällen.

Infomaterial der Polizei. | Foto: Caritas
Infomaterial der Polizei. | Foto: Caritas

Otte berichtete über das Vorgehen der Täter und ihre Ziele. Aber vor allem erklärte er auch, was betroffene Seniorinnen und Senioren im Falle eines Falles tun können und wo sie Hilfe bekommen.

Enkeltrick

Beispielsweise erläuterte Otte, dass die Täter Nummern aus den offiziellen Telefonbüchern der Telekom heraussuchen und sich dabei auf alte Vornamen konzentrieren. Deshalb sollten mindestens Vornamen oder sogar komplette Einträge aus dem jeweiligen Telefonbuch gelöscht werden.
 
Ein typischer Ablauf eines betrügerischen Anrufs lautet:

– Hallo Oma! Jetzt sag bloß, du weißt nicht, wer hier am Telefon ist …!
 
– Christian, bist Du es?
 
– Ja, ich bin es, der Christian. Oma, ich kann sehr günstig ein Auto kaufen. Ich brauche aber schnell das Geld.
Erzähl aber bloß keinem, dass du mir das gibst. Ich schicke einen Freund, der das Geld abholt!

Im Publikum der Veranstaltung saß sogar eine Betroffene, die solch einen Anruf erhalten hatte. Sie berichtete anschaulich, was ihr widerfahren war und wie der Anruf ablief. In ihrem Fall half ein Bankangestellter, der die alte Dame davor bewahrte, ihr Geld einem Betrüger zu übergeben.

Tipps des Polizisten:

  • Angehörige zurückrufen,
  • misstrauisch sein,
  • keine Angaben über Besitztümer machen,
  • sich nicht unter Druck setzen lassen,
  • niemals Geld an fremde Personen übergeben.
Polizeihauptkommissar Otte von der Polizeiinspektion Göttingen berichtete aus seiner Berufspraxis. | Foto: Caritas
Polizeihauptkommissar Otte von der Polizeiinspektion Göttingen berichtete aus seiner Berufspraxis. | Foto: Caritas

Falsche Polizeibeamten

Polizeihauptkommissar Otte berichtete über eine weitere Betrugsmasche, mit der im Jahr 2018 allein in Niedersachsen 4,7 Millionen Euro erbeutet wurden. Der Polizei wurden in dem Jahr 4235 Taten angezeigt, von denen rund 100 vollendet wurden. Dabei geben sich die Täter als Polizisten des Landeskriminalamtes aus und setzen die Seniorinnen und Senioren unter Druck, machen ihnen Angst und erschleichen sich deren Vertrauen.

Tipps des Polizisten:

  • Niemals Geld an Fremde übergeben,
  • auch nicht an Polizisten!
  • Polizei ruft niemals mit 110 im Telefondisplay an!

Göttigner Sozialstation offen für Betroffene

„Insgesamt eine gelungene Veranstaltung“, resümiert Christiane Koch, Pflegedienstleiterin der Caritas Sozialstation Göttingen/Gleichen. Sie bedankte sich für die Unterstützung durch die Polizei und bot an, dass bei Fragen oder Hilfebedarf das Büro der Sozialstation an der Hauptstraße 23 in Göttingen-Geismar jederzeit für Betroffene offen steht.

Christiane Koch / Manuela Kunze

Plakat der Polizei zum Trickbetrug. | Foto: Caritas
Plakat der Polizei zum Trickbetrug. | Foto: Caritas


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