Im Sommer beginnen die Arbeiten am Inklusiven Campus in Duderstadt. Architekt Thomas Naumann von Bernward Immobilien stellte die Baupläne vor.
Im ehemaligen Gebäude der Pestalozzi-Förderschule entstehen Betreuungsplätze für rund 170 Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder. Dabei werden die Gruppen aus dem bestehen Regelkindergarten St. Klaus und die Gruppen des heilpädagogischen Kindergartens St. Raphael unter einem Dach zusammen angesiedelt. Ergänzt wird der Inklusive Campus durch ein Familienzentrum mit Cafébereich und Beratungsstellen der Caritas.
Außenfläche größer als ein Fußballfeld
„Die ehemalige Schule eignet sich sehr gut für das Vorhaben“, sagte Naumann bei der Präsentation. Zunächst schien es schwierig, barrierefreie Zugänge zu den unterschiedlichen Gebäuden zu schaffen. Durch ein neu anzubauendes Treppenhaus werde das Problem gelöst. Anstelle bisheriger Treppenaufgänge werden teilweise Begegnungsflächen geschaffen. Durch die Sanierung der vorhandenen Räume würden zudem etwas größere Gruppenräume entstehen gegenüber einer Neubauplanung.
Die bestehenden Gebäude gliedern sich in drei Teile, darunter ein roter denkmalgeschützter Backsteinbau vom Ende des 19. Jahrhunderts, ein Gebäude aus den 1960er-Jahren und ein Gebäude aus den 1990er-Jahren. Sie sollen jeweils für unterschiedliche Nutzungen hergerichtet werden. „Wir wollen den Inklusionsgedanken umsetzen und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung vorbildhaft gestalten“, kündigte Caritas-Vorstandssprecher Ralf Regenhardt an. Der Inklusive Campus wird rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche haben. Hinzu kommen über 8000 Quadratmeter Außenfläche, was etwas mehr als einem Fußballfeld entspricht. Mit der Stadt muss noch entschieden werden, welche Fläche für Pkw-Parkplätze gebraucht wird.
Name gesucht
Zahlreiche andere Bildungsangebote sind in einem Umkreis von 100 Metern zu finden. Dazu zählen zwei Grundschulen, zwei weiterführende Schulen und das Haus St. Georg mit der Familienbildungsstätte. „Durch die vielen Eltern und Schüler wird Kommunikation ermöglicht“, hofft Regenhardt. Für Sanierung, Um- und Anbau sind bis zu 5,5 Millionen Euro eingeplant. Das Land Niedersachsen beteiligt sich über das Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ mit 1,66 Millionen Euro. Weitere Gelder kommen vom Landkreis, dem Landesjugendamt und der Stadt Duderstadt.
Statt „Inklusiver Campus“ sucht die Caritas einen neuen Namen. Er soll „Vielfalt und Inklusion symbolisieren, etwas mit Duderstadt und Kirchgeschichtlichem zu tun haben und für die Kinder ‚greifbar‘ sein“, wünscht sich Caritas-Vorstandssprecher Ralf Regenhardt. Vorschläge können eingesandt werden per E-Mail an: info@caritas-suedniedersachsen.de
Links zum Thema
Inklusiver Campus in Duderstadt – Infoseite der Caritas
„Normalität der Inklusion entfaltet sich“ – Interview mit Propst Bernd Galluschke, Vorsitzender des Caritasrats
Inklusiver Campus in Duderstadt mit Baustart im August – Bericht im Eichsfelder / Göttinger Tageblatt