Aus Flohmärkten der Propsteigemeinde St. Cyriakus entwickelte sich vor 25 Jahren ein Secondhandshop.
Der FAIRKAUF-Laden der Caritas Südniedersachsen feiert am Samstag, 10. Juni, sein 25-jähriges Jubiläum. Im Jahr 1998 begann die Erfolgsgeschichte des Secondhandshops am Duderstädter Schützenring mit dem Ziel, erschwingliche Kleidung, Kinderspielzeug und Haushaltswaren auch denjenigen anbieten zu können, die sozial benachteiligt sind. Der Erlös fließt in die Beratung und Unterstützung derjenigen ein, die sich mit ihren vielfältigen Problemen an die professionellen Fachdienste im Caritas-Centrum Duderstadt wenden.
Gerdi Breuksch war seit Anfang an dabei und gehört auch heute noch mit Gabriele Stölting, Ingrid Kubitz, Hassan Ghazi und Peter van der Grinten zum Sprecher-Team der Ehrenamtlichen. Sie erinnert sich an die Anfänge des FAIRKAUF-Ladens: „Ursprünglich hatten wir mit unserer Gruppe Mission-Entwicklung-Frieden in der Kirchengemeinde St. Cyriakus Flohmärkte für gute Zwecke an verschiedenen Wochenenden organisiert“, erzählt die engagierte Duderstädterin. Gemeinsam mit Hubert Malorny nahm sie immer häufiger umfangreichere Spenden für die Flohmärkte an, sogar ganze Nachlasse. Keller und Garagen füllten sich mit Gebrauchtwaren.
Engagieren sich im Team des FAIRKAUF-Ladens (v.l.): Monika van der Grinten, Hassan Ghazi, Corinna Jacobi, Dieter Müller, Kordula Seitz, Gabriele Stölting, Gerdi Breuksch, Ingrid Kubitz, Luisa Strüber und Helena Efimov. | Foto: Claudia Nachtwey
Ingrid Kubitz und Helena Efimov sortieren Kleidung im FAIRKAUF-Laden. | Foto: Claudia Nachtwey
Luisa Strüber und Gabriele Stölting zeigen Haushaltswaren. | Foto: Claudia Nachtwey
Das Caritas-Haus am Schützenring beherbergt seit 1998 den FAIRKAUF-Laden. | Foto: Claudia Nachtwey
FAIRKAUF-Laden öffnet erstmals 1998 am Schützenring
Der damalige Caritas-Vorstandssprecher Bertil Holst und Caritas-Mitarbeiterin Lioba Stadermann hätten sich dann dafür eingesetzt, einen Ort zu finden, wo man einen ganzjährigen Secondhandshop einrichten könne und zudem Lagerkapazitäten hätte. Am Caritas-Standort am Schützenring konnte schließlich das schmale zweigeschossige Fachwerkgebäude für den FAIRKAUF-Laden hergerichtet werden. „1997 wurde uns ein großer Wohnungsnachlass gespendet, darunter auch viele hochwertige Gegenstände und Bücher. Dieser Nachlass bildete sozusagen den ersten Grundstock für den Laden“, erzählt Gerdi Breuksch. 1998 konnte der FAIRKAUF-Laden eröffnet werden. Die Ehrenamtlichen einer Trauergruppe schlossen sich dem Team an, sodass auch gleich genügend Personal zusammenkam und die Öffnungszeiten bald erweitert werden konnten.
Heute sind 43 Ehrenamtliche im FAIRKAUF-Laden aktiv. Sie sortieren gespendete Artikel, präsentieren die Waren in Regalen, auf Tischen und Kleiderständern und zum Teil sogar auf dem Hof unter einem Zeltdach. „Wir sind froh, so ein großes Team zu haben, trotzdem können wir noch dringend Kassiererinnen gebrauchen“, sagt Ingrid Kubitz, die selbst aus dem Einzelhandel stammt und in ihrem Ruhestand eine sinnvolle und schöne Beschäftigung im Ehrenamt gefunden hat. Auch Gabriele Stölting möchte dieses Engagement nicht missen: „Wir haben Kontakt zueinander im Team, aber auch zu vielen Kunden. Das ist viel besser, als nur zu Hause herumzusitzen“, sagt sie.
Nähe zu Beratungsdiensten von Vorteil
Koordinatorin des FAIRKAUF-Ladens ist Corinna Jacobi. Sie beobachtet einige Vorteile der räumlichen Nähe des Secondhandshops zu den verschiedenen Fachdiensten der Caritas: „Es ist nicht nur der Verkauf, sondern auch eine Form von Sozialarbeit. Manche Kunden sind froh, wenn sie im Laden ein offenes Ohr finden für ihre persönlichen Probleme. So können unsere Ehrenamtlichen sensibel darauf eingehen und bei Bedarf einen entsprechenden Fachdienst weiterempfehlen, wo dann auch professionelle Hilfe möglich ist“, erklärt sie.
Um Organisatorisches mit den Ehrenamtlichen zu besprechen, werden mehrmals im Jahr Treffen veranstaltet. Nach dem offiziellen Teil geht es in ein gemütliches Beisammensein über, sodass persönliche Kontakte zueinander gepflegt werden können. Da sich auch ehemalige Kundinnen, die beispielsweise als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, nun ehrenamtlich im FAIRKAUF-Laden engagieren, fließt sogar Integrationsarbeit mit ein.
Claudia Nachtwey
Programm am 10. Juni und Öffnungszeiten
- Das Jubiläums-Programm am Samstag, 10. Juni 2023, beginnt um 10 Uhr mit der Eröffnung durch den Vorstandssprecher der Caritas Südniedersachsen Ralf Regenhardt, Vorstandsmitglied Holger Gatzenmeyer und Propst Thomas Berkefeld. Bis 16 Uhr sind alle Freunde und Interessierten zum Tag der offenen Tür mit kulinarischen Angeboten und Verkaufsständen eingeladen. Um 12 startet zudem ein Kinderprogramm mit einer Mal- und Bastelecke und Kinderschminken.
- Die regulären Öffnungszeiten im FAIRKAUF-Laden sind montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 15 bis 16.30 Uhr, außerdem am ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr. Am 3. Juni 2023 bleibt der Laden allerdings geschlossen, weil eine Woche später das Jubiläum gefeiert wird.
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