Friedenstauben zur Jahreskampagne

Angesichts zweier grausamer Kriege und einer Unzahl weiterer Krisen lautet das Motto der Caritas-Jahreskampagne 2024: „Frieden beginnt bei mir“ – mit Friedenstauben, Spiegelaktionen und einer Galerie „Gesichter des Friedens“. 

Zum offiziellen Start der Jahreskampagne betonte Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa in Leipzig: „Frieden ist nichts, was ein für alle Mal da ist. Er muss immer wieder neu erworben und abgesichert werden.“ So beschäftigt sich die Caritas im laufenden Jahr verstärkt damit, wie abgehängte, verbitterte, einsame Menschen zurück zu ihrem inneren Frieden finden können, damit sie weiter Teil einer solidarischen und gerechten Gesellschaft sein können. Dies geschieht auch im Hinblick auf die Wahl zum Europäischen Parlament und die Landtagswahlen in einigen Bundesländern.

Wenn die Gesellschaft immer hasserfüllter und unfähiger zum Dialog werde, seien Konflikte unausweichlich und der Frieden gefährdet, heißt es beim Caritasverband für die Diözese Hildesheim. So sieht auch die Caritas Südniedersachsen in allen ihren haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden wichtige Friedensstiftende. „Die ukrainischen Familien bei uns im Familienzentrum haben ein unmittelbares Erlebnis mit Krieg“, verweist Ralf Regenhardt, Vorstandssprecher der Caritas Südniedersachsen, auf einen thematischen Berührungspunkt mitten in Duderstadt. Auch Teilnehmende in den Angeboten der Seniorenbegegnungsstätte im Lorenz-Werthmann-Haus und Gäste in der Tagespflege Duderstadt würde das Thema bewegen. „Wenn es heißt, Millionen Menschen sind auf der Flucht, wenn es um die Verteilung von Lebensmitteln geht, dann kommen schnell Erinnerungen hoch bei allen, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben“, berichtet Regenhardt.

„Wir schaffen an ganz vielen Stellen Begegnung und wirken dadurch schon friedensstiftend“, meint Isabel Lubojanski, Geschäftsbereichsleiterin Familienunterstützende Dienste. Frieden entstehe im gegenseitigen Miteinander, wenn persönliche Streitereien oder individuelle Not beendet werde. „Auch der Inklusionsgedanke stellt Frieden her, denn alle sind willkommen, ohne Unterschied bei Religion, Alter oder Geschlecht“, ergänzt Regenhardt. Frieden beginne im persönlichen Leben. Wie miteinander umgegangen werde in Familien, unter Freunden und am Arbeitsplatz sei wichtig.

Basteln, Picknicken und „Gesichter des Friedens“ zeigen

Greifbar wird das diesjährige Jahresthema für alle Generationen durch eine Bastelanleitung für Friedenstauben. In den Kindertagesstätten der Caritas Südniedersachsen wurden genauso schon Papiertauben gefaltet wie während der Angebote für ältere Menschen. Friedenstauben sollen auch bei weiteren Aktionen im laufenden Jahr noch mehrfach sichtbar werden. 

In der Seniorenbegegnungsstätte im Lorenz-Werthmann-Haus konnte Lioba Stadermann damit schon Erfahrungen sammeln. So hat etwa die Handarbeitsgruppe „Flinke Nadel“ Friedenstauben gefaltet. „Das hat uns ins Gespräch gebracht. Viele Ältere, die die Erfahrung des Kriegs und der Nachkriegszeit haben, haben sich während des Bastelns darüber ausgetauscht“, erzählt Stadermann. Ähnliches berichtet Stefanie Jünemann, Leiterin der Tagespflege Duderstadt: „Bei uns wurde fleißig gebastelt. Wir möchten ein Zeichen setzten für Frieden und Versöhnung! Für die Tagesgäste war dieses sehr wichtig, da viele von ihnen Krieg und Leid in ihrer Kindheit erlebt haben.“

Auch zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Kindertagesstätte St. Michael in Göttingen am 1. Juni sollen die Tauben gebastelt werden, außerdem bei Friedenspicknicken am 15. September in Northeim vor dem Caritas-Centrum und am 22. September auf der Marktstraße in Duderstadt. Zum Nikolauskonzert am 5. Dezember will die Caritas die Basilika St. Cyriakus mit den Tauben schmücken. An die Jahreskampagne erinnern auch Aufkleber auf Spiegeln in den Häusern der Caritas, die alle Betrachtenden ermuntern sollen: Frieden beginnt bei mir. Auf caritas.de/frieden können sich zudem alle Interessierten an der Galerie „Gesichter des Friedens“ beteiligen, entsprechend heißt es #friedenbeginnt in den Sozialen Medien (Facebook, Instagram, LinkedIn).