Homeschooling wird zu FamilySchooling

Das Familienzentrum der Caritas Südniedersachsen entwickelt eine innovative Begleitung für Schulkinder und Familien in Duderstadt. Der Landkreis Göttingen und die Pfarrgemeinde St. Cyriakus stellen für 2022 die nötigen Gelder bereit.

Neues Leben zieht in der zweiten Etage des Hauses St. Georg in Duderstadt ein. Die frühere Kaplanswohnung wird nun für das „FamilySchooling“ des Familienzentrums genutzt. Hervorgegangen ist das Angebot aus dem „Homeschooling“-Projekt. Es war 2021 während des Lockdowns in den Schulen entstanden, um Kinder und Jugendliche beim Distanzlernen zu unterstützen. „Im Januar 2021 haben wir mit 20 Kindern angefangen, aktuell erreichen wir über 70 Kinder und ihre Familien“, sagt Isabel Lubojanski vom Familienzentrum im Inklusiven Campus Duderstadt, die das Konzept mit ihrem Team entwickelt hat.

  • Engagieren sich gemeinsam für ein gelingendes FamilySchooling (v.l.): Heike Jagemann (Caritas), Landrat Marcel Riethig, Angela Schmiel-Richter (Jugendamt), Bürgermeister Thorsten Feike, Propst Thomas Berkefeld, Isabel Lubojanski (Caritas), Caritas-Vorstand Holger Gatzenmeyer sowie die Team-Mitglieder Sarah Nolte und Jan Grobecker. | Foto: Broermann / cps
    Engagieren sich gemeinsam für ein gelingendes FamilySchooling (v.l.): Heike Jagemann (Caritas), Landrat Marcel Riethig, Angela Schmiel-Richter (Jugendamt), Bürgermeister Thorsten Feike, Propst Thomas Berkefeld, Isabel Lubojanski (Caritas), Caritas-Vorstand Holger Gatzenmeyer sowie die Team-Mitglieder Sarah Nolte und Jan Grobecker. | Foto: Broermann / cps
  • Die ehemalige Kaplanswohnung im Haus St. Georg wurde für das FamilySchooling neu eingerichtet und soll beim gemeinsamen Lernen auch Geborgenheit vermitteln. | Foto: Broermann / cps
    Die ehemalige Kaplanswohnung im Haus St. Georg wurde für das FamilySchooling neu eingerichtet und soll beim gemeinsamen Lernen auch Geborgenheit vermitteln. | Foto: Broermann / cps
  • Die ehemalige Kaplanswohnung im Haus St. Georg wurde für das FamilySchooling neu eingerichtet und soll beim gemeinsamen Lernen auch Geborgenheit vermitteln. | Foto: Broermann / cps
    Die ehemalige Kaplanswohnung im Haus St. Georg wurde für das FamilySchooling neu eingerichtet und soll beim gemeinsamen Lernen auch Geborgenheit vermitteln. | Foto: Broermann / cps

Mit dem FamilySchooling sollen jene Kinder und Jugendlichen begleitet werden, für die sich ein geregelter Schulbesuch und das zuverlässige Erledigen von Hausaufgaben sonst schwierig gestaltet. Dabei steht der neue Name für die enge Zusammenarbeit mit den Eltern sowie anderen Einrichtungen wie dem Jugendamt, der Familienhilfe, dem Jobcenter und der Schule selbst. Für jedes betreute Kind wird ein individueller Förderplan erstellt und umgesetzt. „Schön, dass Du da bist“, lautet dabei die Haltung des Teams. Gemeinsam werde für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen „präventiv und rechtskreisübergreifend“ gearbeitet.

„Ein wahnsinnig innovatives Projekt“, urteilt Angela Schmiel-Richter, die den Fachbereich Jugend beim Landkreis Göttingen leitet. Den Kindern werde ein großes Stück Wertschätzung entgegengebracht. „Familien scheitern häufig an der Bürokratie“, weiß Schmiel-Richter, die sich mit darum gekümmert hat, dass der Jugendhilfeausschuss des Landkreises für das laufende Jahr 60.000 Euro bereitstellt. 
Lob für die gefundene Finanzierung erhält Schmiel-Richter daher besonders von Landrat Marcel Riethig (SPD). „Wir merken in unserem Land, dass wir eine Bildungsungerechtigkeit haben“, meint Riethig. Bei den Eltern gehe es nicht um das Wollen, sondern um das Können. Schon im vergangenen Jahr habe ihn im Homeschooling-Projekt beispielsweise ein Fall bewegt, bei dem es um ein neunjähriges Kind gegangen sei, dessen Eltern als Analphabeten bei Schulaufgaben wenig helfen konnten. Ohne die koordinierte Hilfe durch das Familienzentrum der Caritas habe eine Wiederholung der 1. Klasse gedroht.

Gatzenmeyer: „Unterstützung für Menschen, die uns am Herzen liegen“

Auch die katholische Pfarrgemeinde St. Cyriakus beteiligt sich an den Kosten. Sie konnte kurzfristig mit 10.000 Euro zum Jahresbeginn 2022 eine Pause des Projekts bis zur Finanzierungszusage durch den Landkreis verhindern. „Ich freue mich, dass wir das Projekt fortsetzen. Die Kinder lernen, dass sie angenommen sind“, sagt Propst Thomas Berkefeld und wünscht „gutes Gelingen und den Segen Gottes“. 

Dankbar zeigt sich auch Bürgermeister Thorsten Feike (FDP). Für Kinder und Jugendliche sei es wichtig zu erfahren, dass es Menschen gebe, die an sie glaubten. So werde Ehrgeiz geweckt, Halt und Selbstvertrauen für die Zukunft gegeben. Die Stadt Duderstadt hatte das Vorgängerprojekt personell unterstützt und arbeite nun daran, dass es das Angebot noch viele Jahre für Kinder, Jugendliche und Familien in Duderstadt gebe, versichert der Bürgermeister. 

Von einem „Leuchtturm-Projekt“ mit Strahlkraft spricht Caritas-Vorstand Holger Gatzenmeyer. Gemeinsam mit allen Beteiligten werde „Unterstützung für Menschen, die uns am Herzen liegen“ möglich. Zum Team im FamilySchooling gehören fünf Mitarbeitende und weitere ehrenamtlich Engagierte. „Wir wollen zukünftig auch die Eltern einbinden“, kündigt Lubojanski an, etwa beim Kochen, Plätzchenbacken und gemeinsamen Nähen. Zudem werde wieder ein Ferienprogramm organisiert. Für das erlebnispädagogische Freizeitangebot wurden Zuschüsse durch den Familienbund der Katholiken in der Diözese Hildesheim eingeworben.


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