Homeschooling-Projekt auch während Osterferien

Appell an Politik und Gesellschaft: „Wir müssen gemeinsam die Kinder in den Blick nehmen und Eltern unterstützen und entlasten.“

Das Homeschooling-Projekt im Inklusiven Campus Duderstadt und im Dekanatsjugendzentrum Emmaus geht weiter, während der Osterferien in nur leicht verringertem Umfang. „Wir bleiben mit den Kindern in Kontakt und starten auch in den Ferien kleine Angebote“, erklärt Isabel Lubojanski vom Familienzentrum. Gemeinsam mit dem Projekt „Jugend stärken im Quartier“ des Landkreises Göttingen werden dadurch weiterhin Familien und Schulkinder unterstützt.

„Unser Homeschooling-Projekt ist für die Region einzigartig und stößt auch überregional auf großes Interesse“, sagt Lubojanski. Mit guten Hygienekonzepten sei auch unter Pandemiebedingungen viel möglich. „Es braucht pragmatische und passgenaue Lösungen für die Kinder, Jugendlichen und Familien“, ergänzt die Caritas-Mitarbeiterin. Die Stadt Duderstadt fördert das Homeschooling-Projekt durch Personal aus dem „Jufi“.

Eine Schülerin arbeitet an ihren Aufgaben im Inklusiven Campus Duderstadt. | Foto: Niklas Richter
Eine Schülerin arbeitet an ihren Aufgaben im Inklusiven Campus Duderstadt.
| Foto: Niklas Richter

Seit Januar werden so Arbeitsplätze, teilweise mit Internetanschluss, für Schülerinnen und Schüler angeboten, die für bestimmte Zeiten gebucht werden können. „Wir haben eine enorme Belastung in den Familien festgestellt“, gibt Rolf Cornelius vom Landkreis Göttingen zu bedenken. Es komme vor allem auf die individuelle Begleitung der Kinder und Jugendlichen an. „Viele weisen einen enormen Unterstützungsbedarf auf. Die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen am schulischen Leben und den Bildungsangeboten ist nicht mehr gewährleistet“, erklärt Cornelius. „Daher ist unser Homeschooling-Projekt wirklich wichtig, zumindest einen Teil der Defizite aufzufangen“, sagt Elvira Werner vom Emmaus. In den Ferien sollen Bildungs- und Freizeitangebote mit Musik, Kunst und Bewegung gemacht werden. Vereinzelt hätten auch kooperierende Schulen zugesagt, sich aktiv zu beteiligen.

Gemeinsames Trommeln ist auch unter Pandemiebedingungen möglich. | Foto: Niklas Richter
Gemeinsames Trommeln ist auch unter Pandemiebedingungen möglich.
| Foto: Niklas Richter

Gleichzeitig richten die Verantwortlichen einen Appell an Politik und Gesellschaft: „Wir müssen gemeinsam die Kinder in den Blick nehmen und Eltern unterstützen und entlasten“, erklären alle drei. Es würden sehr unterschiedliche Bedarfe bei denjenigen erkennbar, die bisher am Projekt teilgenommen hätten: „Es darf aber kein Kind oder Jugendlicher verloren gehen. Das ist eine Frage der Haltung!“

Rolf Cornelius (l.) im Gespräch mit einem Schüler, der am Homeschooling-Projekt teilnimmt. | Foto: Niklas Richter
Rolf Cornelius (l.) im Gespräch mit einem Schüler, der am Homeschooling-Projekt teilnimmt.
| Foto: Niklas Richter

Auch der digitale Elterntreff, den das Familienzentrum erstmals im März angeboten hat, habe deutlich gemacht, wie wichtig das Homeschooling-Projekt sei. „Benachteiligte Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu den Verlierern der Pandemie werden“, betont Lubojanski. Die „Teilhabe-Schere“ gehe zunehmend weiter auseinander. „Das darf und kann nicht unser Anspruch sein. Es sind alle Beteiligten gefragt, genau hinzuschauen und pragmatische, zeitnahe Lösungen zu entwickeln“, ruft sie mit Cornelius und Werner zur Mitarbeit auf.

Kinder und Jugendliche können sich im Familienzentrum unter den Telefonnummern 01 51 / 40 24 69 89 und 0 55 27 / 98 13 90-50 anmelden. Dorthin können sich auch Freiwillige wenden, die das Angebot unterstützen möchten.


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