Sozial braucht digital: Caritas-Kampagne 2019 so aktuell wie nie

Manuela Kunze aus der Caritas-Geschäftsbereichsleitung „Altenhilfe und Pflege“ nahm Anfang November 2020 am VKAD-Fachtag zum Thema „Digital.Transformiert.Pflege“ teil.

Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie nimmt die Digitalisierung in der Pflege an Fahrt auf, auch bei der Caritas in Südniedersachsen. Lange schon sind digitale Anwendungen in der pflegerischen Praxis angekommen, seien es die Mitarbeiter*innen in der ambulanten Pflege, die ihre Touren auf’s Smartphone übermittelt bekommen, darüber mit Kolleg*innen in Austausch treten oder die erbrachten Leistungen mobil erfassen. Auch Dienstbesprechungen und andere Konferenzen können mittlerweile digital abgehalten werden.

Der Verband katholische Altenhilfe in Deutschland (VKAD), widmete sich nun an seinem alljährlichen Fachtag dem Thema der Digitalisierung. Unter den aktuellen Infektionsschutzbestimmungen wurde das Thema zum Programm und der Fachtag digital abgehalten. Manuela Kunze aus der Geschäftsbereichsleitung „Altenhilfe und Pflege“ im Caritasverband Südniedersachsen war dabei und hat eine Arbeitssession geleitet.

Programm der Arbeitsgruppen beim VKAD-Fachtag 2020.
Programm der Arbeitsgruppen beim VKAD-Fachtag 2020.

Der Fachtag stand insgesamt unter dem Thema „Digital.Transformiert.Pflege“. Als Vorbereitung auf das digitale Barcamp konnten Wunschthemen eingereicht werden. So entstanden Arbeitsgruppen wie „Digitale Fort- und Weiterbildung“, „Digitalisierung spart Ressourcen“ und „Finanzierung der Digitalisierung“.

Als Ideen- und Themengeberin leitete Manuela Kunze die Arbeitssession „Digitale Fort- und Weiterbildung“, in der sich Pflege- und IT-Fachleute aus ganz Deutschland in einem virtuellen Arbeitsraum zusammenfanden, aktuelle Probleme benannten, Lösungsmöglichkeiten erarbeiteten und diskutierten, welche Unterstützung für die Umsetzung benötigt wird. „Wir waren uns einig, dass es zukünftig hybride Lösungen geben muss: Lernmanagementsysteme, die auf jede Einrichtung zugeschnitten sind, ein Mix aus Lernvideos, Apps und der Möglichkeit zum interaktiven Fachaustausch“, berichtet Kunze anschließend. Alle Mitarbeitenden müssten dabei „abgeholt und mitgenommen“ werden: „Lernen soll Spaß machen, und der Umgang mit den digitalen Medien soll handhabbar und verstehbar sein“, sagt Kunze.

Während des digitalen Treffens entstand die Idee, in jeder Pflegeeinrichtung einen „Digital-Coach“ zu etablieren, der oder die bei der Einführung von und dem Umgang mit digitalen Anwendungen Unterstützung gibt. Solche Coaches könnten über einen sogenannten „Digital-Zuschlag“ finanziert werden. Die Ergebnisse der einzelnen Sessions wurden zum Ende der Veranstaltung im großen Plenum vorgestellt und Forderungen an die Politik formuliert.

„Berliner Gespräch“ mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. | Foto: Manuela Kunze
„Berliner Gespräch“ mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
| Foto: Manuela Kunze

Die so erarbeiteten Forderungen spielten im anschließenden „Berliner Gespräch“ des VKAD ein Rolle, das zum vierten Mal veranstaltet wurde. An dem Fachgespräch zum Themenkomplex der Digitalisierung in der Pflege nahm auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teil, weiterhin diskutierten mit: Kordula Schulz-Asche (MdB, Ausschuss für Gesundheit, Bündnis 90/Die Grünen), Erich Irlstorfer (MdB, Ausschuss für Gesundheit, CSU), Dr. Markus Leyck Dieken (Geschäftsführer der Gematik GmbH, die für die elektronische Gesundheitskarte zuständig ist), Eva-Maria Güthoff (VKAD-Vorsitzende) und Helene Maqua (stellvertretende VKAD-Vorsitzende).

Über zahlreiche Themen rund um die Digitalisierung in der Pflege tauschten sich die Teilnehmenden beim VKAD-Fachtag aus. | Foto: Manuela Kunze
Über zahlreiche Themen rund um die Digitalisierung in der Pflege tauschten sich die Teilnehmenden beim VKAD-Fachtag aus.
| Foto: Manuela Kunze

Manuela Kunze als Impuls- und Themengeberin der Arbeitsgruppe „Digitale Fort- und Weiterbildungen“ hatte dabei die Möglichkeit, die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Bundesgesundheitsminister Spahn und allen anderen Teilnehmern des Fachgesprächs vorzustellen, Fragen zu beantworten und Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen. „Zu der Digital-Coach-Idee für alle Pflegeeinrichtungen konnte Herr Spahn natürlich keine Zusage an dem Abend machen, aber alle waren sich einig, dass die Digitalisierung aufgrund der Corona-Pandemie zwar vorangetrieben wurde, aber diese Entwicklung weiter intensiv bearbeitet werden muss“, berichtet Kunze. „Denn es geht um das Wohl der uns anvertrauten Hilfs- und Pflegebedürftigen genauso wie um das Wohl unserer Mitarbeitenden in der Pflege“, betont die Caritas-Geschäftsbereichsleiterin. Sie habe von der Veranstaltung insgesamt viele Anregungen mitgenommen, die es nun gelte, in die Praxis umzusetzen.

Alle Infos zur Jahreskampagne 2019 „Sozial braucht digital“ gibt es auf der Webseite www.sozial-braucht-digital.de.

mk/job/cps


Aktuelle Meldungen und Termine der Caritas Südniedersachsen gibt's auch bei Facebook:

CaritasSuedNds freut sich über Besuche und „Gefällt mir"-Klicks!