Ausstellung „Sünde? Oder Spaß? Oder selbst schuld?“ in der Basilika St. Cyriakus in Duderstadt eröffnet

Caritas Südniedersachsen und Landkreis Göttingen wünschen sich mehr Verständnis für Suchterkrankte. 

Anhand von Patientenzitaten zeigt die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Caritas Südniedersachsen, welches Elend Sucht-Betroffene durchleben. Ergänzt werden die Zitate durch Informationen zum jeweiligen Suchtmittel sowie typischen Symptomen, dem Suchtverlauf und den bestehenden Hilfesystemen.

Kreisrat Conrad Finger kam als Schirmherr der Ausstellung zur Eröffnung in die Basilika St. Cyriakus. Er stellte einige mögliche Ursachen für Suchterkrankungen vor. „Das spannende ist, wie gehen wir damit um“, meinte Finger. Häufig sei eine Stigmatisierung von Betroffenen zu beobachten, dabei bräuchten sie stattdessen Hilfe. „Sucht lässt sich nicht in Eigenregie besiegen. Das Einzige, was hilft: nach der Selbsterkenntnis Hilfe suchen“, erklärte der Sozialdezernent für den Landkreis Göttingen. Er wünsche sich mehr Aufklärung und den Abbau von Stigmatisierungen. „Wir alle müssen bestärkt werden, offen mit Suchterkrankungen umzugehen“, sagte Finger. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die neue Ausstellung in Schulen und weiteren öffentlichen Gebäuden im Landkreis Göttingen gezeigt werde.

Ob vom eigenen Vater vergewaltigt oder körperliche Schwerstarbeit, ob ärztlich verschriebene Schlafmittel oder Angstzustände in großen Menschenmengen, die Auslöser für ein Suchtverhalten werden in der Ausstellung vielfältig dargestellt. Neben Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen informiert sie auch über Verhaltenssüchte wie Spielsucht. Mit den authentischen Fällen aus der Beratungsarbeit will die Caritas-Fachstelle auch um mehr Verständnis für Suchterkrankte werben.