Gemeinsame Sprache zum Kinderschutz entwickeln

Zentrum für Kinderschutz und Kinderrechte Südniedersachsen befindet sich im Aufbau.

Mit einer mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung zur Kinderschutzfachkraft haben AWO Göttingen und Caritas Südniedersachsen den Aufbau des Zentrums für Kinderschutz und Kinderrechte Südniedersachsen wirksam unterstützt. „Wir wollten zusätzliche Impulse zur Weiterentwicklung und Professionalisierung der gemeinsamen Arbeit geben“, erklärte Dr. Rebekka Martínez Méndez von der Caritas Südniedersachsen anschließend. Insgesamt hätten 18 Fachkräfte aus Beratungsstellen und den für Kinderschutz zuständigen Verwaltungsfachbereichen teilgenommen. „Wir freuen uns riesig, dass es gelungen ist, für den Zertifizierungskurs mit Prof. Christof Radewagen und seinem Team so viele interessierte Fachkräfte im Rahmen der Fortbildung zusammenzubringen. Die in der Fortbildung vermittelte Systematik zur Einschätzung von Gefährdungslagen ist ein zentraler Bestandteil eines qualitativ hoch entwickelten Kinderschutzes“, betont Martínez Méndez.

Die Teilnehmenden sind nun qualifiziert, andere Stellen wie Kitas, Schulen oder Arztpraxen bei wahrgenommenen Gefährdungslagen von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Die gemeinsame Fortbildung diente neben dem Fokus auf die multiinstitutionelle Zusammenarbeit der Basisqualifikation der neu eingestellten Mitarbeitenden des Zentrums. Vera Schreiber von der AWO verdeutlicht: „Ein wesentliches Ziel der Veranstaltung war es, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, denn hinsichtlich der Gefährdungsbereiche muss in Kinderschutzfällen eindeutig kommuniziert werden. Hier sind keine Missverständnisse in den Überleitungsprozessen tolerabel.“

  • Mögliche Gefährdungslagen behandelten die Teilnehmenden der Fortbildungsveranstaltung zur Kinderschutzfachkraft anhand von echten Fällen in Arbeitsgruppen. | Foto: Michael Schiwon / Caritas
    Mögliche Gefährdungslagen behandelten die Teilnehmenden der Fortbildungsveranstaltung zur Kinderschutzfachkraft anhand von echten Fällen in Arbeitsgruppen. | Foto: Michael Schiwon / Caritas

Fortbildungsleiter Radewagen ist Professor für Soziale Arbeit an der Hochschule Osnabrück und war Mitglied der niedersächsischen Lügde-Kommission. Im Dezember 2020 hat die Kommission ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der Bericht enthält Empfehlungen für den Kinderschutz in Niedersachsen mit dem Ziel, dass strukturelle Fehler im Kinderschutz in Zukunft minimiert werden. Eine von Radewagen erarbeitete Kinderschutzmatrix ist dabei zentrales Element. Hierbei werden vorliegende Gefährdungssituationen, wie etwa Misshandlung oder Vernachlässigung, durch Dimensionen der Erziehungsfähigkeiten von Eltern und Grundbedürfnisse von Kindern klar definiert und mit konkreten Beobachtungen inhaltlich abgesichert. 

„Wir sind uns einig, dass wir alle aus der Fortbildungsveranstaltung Impulse für die weitere Zusammenarbeit gewonnen haben. Wir freuen uns auf die nächsten Kooperationsgespräche mit unseren Netzwerkpartnern, um die inhaltlichen Anregungen in der Praxis, insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Systemen, umzusetzen“, fasst Schreiber das Ergebnis zusammen. Träger des Zentrums für Kinderschutz und Kinderrechte Südniedersachsen sind AWO, Caritas und der Frauen-Notruf mit der phoenix Kinder- und Jugendberatungsstelle. Nachdem die Jugendhilfeausschüsse von Stadt und Landkreis ihnen im Sommer 2021 den Auftrag zu Kooperationsverhandlungen gegeben hatten, wurde das Zentrum mit Unterstützung der beiden Fachbereiche Jugend von Stadt und Landkreis gegründet.


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