Menschen im Ahrtal neuen Mut geben

Spenden der Aktion „Duderstadt hilft dem Ahrtal“ wurden für Materialien wie Defibrillatoren und ein Projekt der aufsuchenden Sozialarbeit verwendet.

Wirksame und unkomplizierte Hilfe nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands: dafür gründete sich im Juli 2021 das Bündnis „Gemeinsam sind wir stark: Duderstadt hilft dem Ahrtal“. In kurzer Zeit gingen über 31.000 Euro auf den Duderstädter Spendenkonten von Deutschem Roten Kreuz und Caritas ein. „Wir sind weiterhin überwältigt von dem großen Zuspruch und sehr froh, das Geld für wirklich gute und dauerhafte Hilfen verwenden zu können“, erklärt Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike ein gutes Jahr später.

Rund 10.900 Euro wurden vom DRK-Kreisverband Duderstadt an das Deutsche Rote Kreuz im Ahrtal überwiesen. Dort waren immense Schäden entstanden am Material für die Breitenausbildung und für die First Responder (Ersthelfer vor Ort). Die Spende wurde daher in neue Materialien wie Übungspuppen und Defibrillatoren investiert. „So konnten wir schnell die durch die Fluten verlorenen Geräte ersetzen“, berichtet Markus Teichert, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Duderstadt. „Dies kam und kommt direkt der gesamten Bevölkerung zugute, da dadurch wieder Erste Hilfe-Ausbildungen stattfinden können und auch der Bereich der First Responder sichergestellt ist“, betont Teichert. Denn nur mit dem entsprechenden Equipment und Know-how könne im Notfall verletzten Menschen geholfen werden.

  • Caritas-Mitarbeiterin Kristina Schmidt besucht und berät von der Flut betroffene Menschen im Ahrtal zu Hause. | Foto: Christiane Böttcher / Caritas
    Caritas-Mitarbeiterin Kristina Schmidt besucht und berät von der Flut betroffene Menschen im Ahrtal zu Hause. | Foto: Christiane Böttcher / Caritas
  • Kristina Schmidt ist viel im Flutgebiet unterwegs. | Foto: Christiane Böttcher / Caritas
    Kristina Schmidt ist viel im Flutgebiet unterwegs. | Foto: Christiane Böttcher / Caritas

Auf etwas andere Art und Weise werden die weiteren 21.389,69 Euro genutzt. Sie finanzieren auch aktuell noch mindestens bis zum Jahresende 2022 ein Caritas-Projekt der aufsuchenden Sozialarbeit. „Wir stellen uns damit der großen Herausforderung, Menschen wieder ins Miteinander zu bringen, ihnen Hoffnung und Mut zu schenken“, sagt Ralf Regenhardt, Vorstandssprecher der Caritas Südniedersachsen. Das Projekt habe vor allem ältere Menschen im Blick, die sonst keine Ansprechpersonen haben. Die Idee dazu sei ziemlich schnell von der Caritas Ahrweiler entwickelt worden. 

„Großartig, welche Hilfe wir aus Südniedersachsen erfahren“

„Wir haben die Lücke gesehen, denn viele andere Gruppen wie Familien oder Kinder und Jugendliche wurden in anderen Projekten und Diensten direkt begleitet“, berichtet Richard Stahl, Geschäftsführer der Caritas Ahrweiler im Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. „Ältere Menschen hingegen, die bis zur Flut häufig noch ganz selbstständig waren, freuen sich über unser Unterstützungsangebot“, sagt Stahl und fügt hinzu: „Es kommen immer wieder viele Bilder und Eindrücke in den Köpfen auf. Das dauert hier noch Jahre, bis wir wieder von einer Normalität sprechen können.“ Umso dankbarer seien sein Team und die Menschen im Ahrtal über die weiterhin umfassend spürbare Solidarität. „Wir finden es ganz großartig, welche Hilfe wir aus Südniedersachsen erfahren, herzlichen Dank an alle, die Geld gespendet und sich am Duderstädter Bündnis beteiligt haben“, betont Stahl.

Zur Zielgruppe des Caritas-Projekts gehören ältere, kranke und anders beeinträchtigte Menschen. „Oft haben sie ihre sozialen Netzwerke verloren, ihr Alltag hat sich verändert, weil ihre Häuser oder Wohnungen zerstört wurden“, gibt Caritas-Mitarbeiterin Tina Heidger zu bedenken. Sie hat das Projektkonzept erstellt und ist für die Umsetzung zuständig. „Viele Treppenlifte oder Rampen funktionieren nicht mehr, die Menschen wohnen unter ganz anderen Umständen, etwa auch weiterhin noch bei Freunden oder Verwandten“, erklärt Heidger. 

So gebe es auch über ein Jahr später noch viele von der Flut direkt Betroffene, die nur eingeschränkt mobil sind und Beratungsangebote anderswo schlecht oder gar nicht erreichen könnten. „Solche Menschen leiden auch unter Einsamkeit. Daher haben wir eine aufsuchende Sozialarbeit aufgebaut, mit der Begegnungszeit geschenkt wird. Wir hören uns Sorgen und Nöte an und organisieren bei Bedarf Unterstützung“, beschreibt Heidger den Projektinhalt und damit das, was durch die Geldspenden aus Duderstadt und der Umgebung möglich gemacht wird.


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