Der Landkreis Göttingen investiert 20 Millionen Euro in das Duderstädter Schulzentrum „Auf der Klappe“. Unter einem Dach mit Realschule, Gymnasium und Förderschule wird so auch Platz geschaffen für die Tagesstätte St. Raphael der Caritas Südniedersachsen.
Die Kooperation zwischen dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung der Pestalozzi-Schule, einer Förderschule des Landkreises Göttingen, und der Tagesstätte St. Raphael der Caritas Südniedersachsen erhält neue Räume. Voraussichtlich ab Herbst 2025 sollen sie im Schulzentrum mit Heinz-Sielmann-Realschule und Eichsfeld Gymnasium Duderstadt integriert werden. Den Entwurfswettbewerb für das 20-Millionen-Projekt des Anbaus an das bestehende Schulzentrum gewann das Architekturbüro Weinmiller Großmann in Kooperation mit dem Büro Topos Stadt- und Landschaftsplanung.
„Wir wollen den Inklusionsbegriff erweitern, um Kindern mit speziellen Bedarfen gerecht werden zu können“, erklärt Nadine Rodens, Leiterin der Caritas-Tagesstätte St. Raphael. Die zukünftigen Räume seien schon deswegen besonders, „weil wir dann alle gemeinsam in einem großen Schulzentrum mit rund 2000 Schülern Inklusion erlebbar machen“, meint Rodens. Dazu trage nicht nur die Nähe, sondern auch die geplante Gestaltung bei.
„Mich begeistert bei dem Entwurf die erste Etage, die die Schulen miteinander verbindet. Dort werden sich die Kinder ganz selbstverständlich sehen, treffen, kennenlernen“, sagt Gabi Aßmann, Leiterin der Pestalozzi-Schule. Durch die gemeinsamen Eingangs- und Treppenbereiche würden sich die Kinder begegnen. „Der Gedanke, dass Begegnung automatisch möglich sein wird, ist wunderbar“, findet Aßmann. Überzeugt habe auch der wunderschöne Außenbereich, ergänzt Rodens. Dort gebe es viele Möglichkeiten, sich zurückzuziehen.
Als eines der größten bildungspolitischen Bauprojekte im Landkreis bezeichnete Landrat Marcel Riethig (SPD) das Vorhaben bei der Präsentation des Siegerentwurfs. Der inklusive Ansatz von Förderschule und Caritas seien vorbildlich. „Inklusion gehört zur Stadt“, betonte auch Bürgermeister Thorsten Feike (FDP). Er verwies auf das selbstverständliche Miteinander der Menschen mit und ohne Handicap in der gesamten Stadt.