„Sünde? Oder Spaß? Oder selbst schuld?“ im Haus der Nationen in Hann. Münden

Vom 14. bis 28. Februar 2025 macht die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Kreisrat Conrad Finger Station in der Dreiflüssestadt.
 
Die Wanderausstellung „Sünde? Oder Spaß? Oder selbst schuld?“ der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Caritas Südniedersachsen kommt nach Hann. Münden. In der Plauderstube im Haus der Nationen, Burckhardtstraße 60, wird sie bis einschließlich Freitag, 28. Februar, zu sehen sein. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 14. Februar, um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zugänglich sind die Infofolien montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr und zusätzlich nach Terminvereinbarung unter Telefon: 0 55 41 / 9 09 49-11. Ein ausliegender Flyer mit wesentlichen Informationen kann mitgenommen werden. Die Kontakt-, Informations-, Beratungsstelle im Selbsthilfebereich KIBIS im Gesundheitszentrum Göttingen organisiert gemeinsam mit der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung Südniedersachsen (GAB) in Hann. Münden die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Kreisrat Conrad Finger.

Kreisrat Conrad Finger eröffnet die Wanderausstellung bei ihrer Station im Kreishaus Göttingen im Oktober 2024. | Foto: Johannes Broermann / cps
Kreisrat Conrad Finger eröffnet die Wanderausstellung bei ihrer Station im Kreishaus Göttingen im Oktober 2024. | Foto: Johannes Broermann / cps

Die Ausstellungseröffnung begleitet Friederike Smilge, Suchtberaterin der Caritas Südniedersachsen. Anhand von Patientenzitaten vermitteln die Infofolien, welches Elend Sucht-Betroffene durchleben. „Wir stellen die Ursachen in den Mittelpunkt“, erklärt Smilge. Über die Einzelschicksale soll Verständnis erweckt werden für die Lebenssituation von Betroffenen. Auf den großformatigen Folien sind Zitate von Menschen zu lesen, die durch einschneidende Lebensereignisse süchtig geworden sind.

Ob vom eigenen Vater vergewaltigt oder körperliche Schwerstarbeit, ob ärztlich verschriebene Schlafmittel oder Angstzustände in großen Menschenmengen, die Auslöser für ein Suchtverhalten werden in der Ausstellung vielfältig dargestellt. Neben Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen informiert sie auch über Verhaltenssüchte wie Spielsucht.

Bei der Konzeption war es Friederike Smilge mit ihrem Kollegen Jens Klie wichtig, über das „Verständnis für Betroffene und deren Erkrankung“ zu entstigmatisieren und präventiv zu wirken. „Stigma sorgt für verzögerte Behandlung. Die Leute kommen häufig erst spät zur Beratung“, sagt Klie. „Mit der Ausstellung wollen wir um Akzeptanz werben für die Tatsache, dass Sucht eine lebenslange chronische Erkrankung ist“, meinen die beiden Caritas-Mitarbeitenden. Darüber hinaus werden allgemeine Infos über Sucht geboten und das Beratungs- und Hilfesystem erklärt.

KIBIS-Team für Anfragen und Beratung

„Auch unser KIBIS-Team im Gesundheitszentrum Göttingen steht hier unter anderem zum Thema Sucht allen Betroffenen wie auch Interessierten in der Stadt wie dem Landkries Göttingen gerne für Anfragen und Beratungen zur Verfügung“, sagt KIBIS-Mitarbeiterin Christin Boehlke. Beratungstermine und Anfragen für Selbsthilfegruppen können erfragt werden per E-Mail: kibis@gesundheitszentrum-goe.de und unter Telefon: 05 51 / 48 67 66.

Bisher war die Ausstellung schon in Duderstadt, Osterode am Harz und Göttingen zu sehen. Weitere Stationen im Landkreis Göttingen sind in Planung.