Caritas warnt: „Das gilt in Zeiten der Coronakrise mehr denn je.“
Während die Schulen weitgehend geschlossen bleiben, erhalten Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben häufig auf digitalen Wegen. „Das kann aber nur funktionieren, wenn es in den Familien auch eine entsprechende Ausstattung gibt“, warnt Maria Weiss vom Caritas-Centrum Göttingen. Daran ändere auch der geplante Unterricht im Schichtsystem nichts. „Der Präsenzunterricht hat derzeit nur eine untergeordnete Bedeutung, die Kinder und ihre Schulbildung sind vom Geldbeutel der Eltern mehr denn je abhängig“, erklärt Weiss.
Aufgaben schicken Lehrkräfte per E-Mail oder sie können auf den Internetseiten der Schulen abgerufen werden. Unterstützung beim Lernen bieten Lernportale, Erklärvideos und Apps, die schon für Grundschüler ab der 1. Klasse empfohlen werden. Mit der Niedersächsischen Bildungscloud startet ein „virtuelles Klassenzimmer“, das auch die Einrichtung von Lerngruppen erlaubt. „All das schafft deutlich bessere Lernbedingungen für Schülerinnen und Schüler, allerdings nur dann, wenn ihnen die Eltern die dafür notwendigen digitalen Endgeräte zur Verfügung stellen können“, betont auch Isabel Lubojanski im Caritas-Centrum Duderstadt.
Aus den Beratungsstellen des Caritasverbandes Südniedersachsen e.V. ist bekannt, dass sich einkommensarme Familien, allen voran Familien im Sozialleistungsbezug, Computer und Drucker nicht leisten können. „Weder die Regelbedarfe noch das Bildungs- und Teilhabepaket beinhalten ausreichende Mittel, um neben einem Internetzugang noch Hard- und Software zu finanzieren“, warnen die beiden Caritas-Beraterinnen. „Wir raten daher den Familien, einen einen entsprechenden Antrag beim Jobcenter oder Sozialamt zu stellen“, sagen Weiss und Lubojanski.
Das gelte für Geräte wie Computer, Headset, Drucker und Scanner gleichermaßen, wenn die Kinder sie für die Schule benötigten. Die Berater*innen der Allgemeinen Lebens- und Sozialberatung im Caritasverband Südniedersachsen e.V. helfen bei Fragen zur Antragstellung und begleiten gerne Ratsuchende. „Die Bildungschancen der Kinder müssen unabhängiger vom Geldbeutel der Eltern werden!“, fordern die Caritas-Beraterinnen Maria Weiss und Isabel Lubojanski.
Alle Beratungsstellen der Caritas Südniedersachsen sind auch über die zentralen Telefonnummern in den drei Caritas-Centren erreichbar, werktags durchgehend zwischen 8 und 16 Uhr.
Die Nummern lauten:
- 0 55 27 / 98 13 60 für Duderstadt,
- 05 51 / 99 95 90 für Göttingen und
- 0 55 21 / 7 14 61 für Herzberg.
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