„Das Corona-Virus hat uns viele Wochen in Schach gehalten und rasant entschleunigt“, schreibt Vorstandssprecher Ralf Regenhardt. Mit seinem Text will er Mut machen und verweist auf den „weit aufgespannten Schutzschirm Gottes“.
Das Corona-Virus hat uns viele Wochen in Schach gehalten und rasant entschleunigt. Das präventive Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens war und ist weiterhin die überzeugendste Antwort, die wir als Gesellschaft geben konnten, um Risikogruppen nicht zu exponieren. Die Covid-19-Infektionen sind weiter rückläufig und wir haben gemeinsam eine große gemeinschaftliche Leistung vollbracht.
Dennoch, das Virus immer noch da, die Gefahr nicht gebannt. Vorsichtig wollen, oder besser: müssen wir nun ins Leben zurück. Uns mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten treffen, feiern, Spaß und Freude haben, unsere Kinder besuchen wieder Schule oder Kita und viele Menschen kommen endlich auch aus dem Home-Office zurück.
So glimpflich wir bisher die Pandemie in Deutschland überstanden haben, so unerwartet schnell ist aber auch die Funkstille vorüber und Risiken sowie Nebenwirkungen des Lockdowns fordern uns im Nachhinein in allen Bereichen enorm heraus.
Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten waren es Vernunft, Zusammenhalt, Zuversicht und Vertrauen in gewählte Politik und Wissenschaft, die uns die gesellschaftliche wie wirtschaftliche Bewährungsprobe im Vergleich zu vielen anderen Ländern haben bestehen und gut durch die Corona-Zeit haben kommen lassen. Zur Krisenbewältigung war dieses mindestens genauso wichtig wie der unermüdliche Einsatz all jener, die dazu beigetragen haben, dass wir weiterhin das alltägliche Leben bestreiten konnten und die medizinische Versorgung sichergestellt wurde. Im Nachhinein gewonnene Einsichten lassen uns dieses schnell vergessen, gleichwohl wir wissen, dass das Krisenmanagement mit seinen moderaten Maßnahmen schlimmeres verhindert hat.
Ich frage mich ernsthaft, müssen wir uns aktuell Angst vor rasanten Umwälzungen in unserer Gesellschaft oder dem globalen Chaos in der Welt machen? Mehr denn je versuchen selbsternannte Propheten und Demagogen Ängste zu schüren und uns diese mit Vehemenz – und insbesondere in den „sozialen Medien“ – aktuell weiß zu machen. Ihr Ziel scheint die Spaltung unserer Gesellschaft und des gesellschaftlichen Zusammenhaltes zu sein. Wir alle wissen, dass Angst blind machen und Handlungsspielräume einengen kann. Angst schränkt vor allem aber unsere Lebendigkeit ein. Angst kann wie ein Gefängnis sein, in das wir uns selbst einschließen und aus dem es ohne Weiteres keinen Ausweg gibt.
Mir fällt da unweigerlich der Song von Udo Lindenberg ein: „Hintern Horizont geht’s weiter, zusammen sind wir stark“. Gerade jetzt sind wir auf Visionen, Glaube und Zuversicht angewiesen, dass alles wieder gut, wenn vielleicht auch anders werden wird. So einen Mutmacher, der neue Wege aufzeigt, gibt es auch in der Bibel: Der Apostel Paulus hat in einer existenziellen Krise an Timotheus geschrieben, dass Gott uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben hat, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und Besonnenheit (1 Tim 1,7).
Da klingt Gemeinschaft, Verbundenheit, Beziehung an. Diese Hoffnung und Zuversicht stellt uns auch in schwierigen Zeiten ganz besonders unter den weit aufgespannten Schutzschirm Gottes. Das Spaltende und Trennende wird überwunden. Der Angst wird ein Riegel vorgeschoben. Die Zuversicht gewinnt die Oberhand und hintern Horizont geht’s weiter, zusammen sind wir stark!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen!
Ihr
Ralf Regenhardt
P.S.: Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken dazu: regenhardt@caritas-suedniedersachsen.de
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