Urlaub ohne Koffer für Familien

Zoo, Kino und Ostsee konnten die Teilnehmenden während einer Woche erleben.

Als gemeinsames Projekt von Gemeinsam.Weststadt.Aktiv., Family Schooling und der Eichhörnchen-Gruppe startete dieses Jahr zum ersten Mal Urlaub ohne Koffer für Familien. Angelehnt an das bereits bekannte Angebot Urlaub ohne Koffer, welches seit vielen Jahren über das Lorenz-Werthmann-Haus des Caritasverbandes Südniedersachsen e.V. für ältere Menschen angeboten wird, gab es Anfang August eine tolle Woche für Familien aus unterschiedlichen Strukturen und mit unterschiedlichen kulturellen Hintergrund. 

Die Idee dahinter ist es, gerade Familien die Möglichkeit der sozialen Teilhabe zu bieten. Wichtig bei dem Projekt war die Einbindung der Familien von Anfang an. Und so gab es drei vorangehende Treffen, bei denen bis ins kleinste Detail geplant und organisiert wurde. Der Andrang war groß und es musste bereits nach dem ersten Planungstreffen eine Warteliste angefertigt werden, da nur knapp 60 Personen aufgrund von Transport und Unterkunft teilnehmen konnten. Es gab zwar kleine Veränderungen im Ablauf, da das Wetter nicht ganz so mitspielte, wie erhofft, dennoch konnte eine Woche so gestaltet werden, dass von der alleinerziehenden Mutter mit Kindern, der ukrainischen Familie bis über Familien aus einer breiteren Generationsspanne das Gefühl von Urlaub erleben durften. 

Am Montagmorgen ging es mit dem Bus in den Zoo Hannover, wo nicht nur die Kinderaugen die unterschiedlichsten Tierarten bestaunten und bewunderten. Am Dienstag wurde der Campus spontan umgebaut zu einem kleinen Kino inklusive Popcorn und anschließenden gemeinsamen Mittagessen. Am Mittwoch war ursprünglich ein gemeinsamer Besuch im Freibad angedacht, dieser fiel wortwörtlich ins Wasser und so nutzten die Familien die Zeit, um ihre Taschen und Rucksäcke zu packen. 

Als Highlight fuhren wir am Donnerstag pünktlich um 7 Uhr Richtung Ostsee und kamen kurz nach dem Mittag im Naturfreundehaus Kalifornien an. Hier wurde nach kurzer Pause der Strand erobert, gekeschert, Sandburgen gebaut oder einfach nur das salzige Wasser auf den Füßen genossen. Am Abend wurde gemeinsam gegrillt und es gab noch mehr Zeit am Meer. Nach dem Sonnenuntergang schliefen die Familien erschöpft aber glücklich ein. Nach dem Frühstück am Freitag gab es noch ein paar Stunden freie Zeit, in welchen die einen mit Tretfahrzeugen die Umgebung erkundeten, andere die Meeresluft bei einem Eis genossen und wiederum andere nochmal den Blick zum Horizont des Meeres schweifen ließen und neue Kraft tanken konnten. 

Das Projekt war mehr als eine schöne, erlebnisreiche Zeit. Neue generationsübergreifende Freundschaften wurden geschlossen, der Blick für andere Kulturen und Denkweisen wurde erweitert und Barrieren im Zusammensein einer Gemeinschaft wurden abgebaut. Diese Woche Urlaub ohne Koffer endete mit einem Koffer voller schöner Erinnerungen. Ob es im nächsten Jahr wieder ein solches Angebot geben wird? Wir hoffen es sehr, vielleicht sogar dann mit Koffer. 

Kathleen Wortmann