Die neue Jahreskampagne wirbt auch mit einem Plakatmotiv aus dem St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim.
Durch eine geöffnete rote Tür schaut eine Pflegerin lächelnd auf ein Frühchen. Das ist eines der Plakatmotive der neuen Kampagne der Caritas: „Da kann ja jeder kommen – Caritas öffnet Türen“. Das Motiv entstand auf der Frühgeborenen-Station des St. Bernward Krankenhauses (BK) in Hildesheim. Das Kernmotiv der Kampagne ist eine offene rote Tür. Auf den vier Plakatmotiven gibt die offene rote Tür einen Einblick in eine Situation, in der die Caritas ein Hilfsangebot macht. So soll deutlich, dass die katholische Wohlfahrtsorganisation in allen Lebensphasen Hilfe leistet und diese Hilfsangebote auch nach der Bundestagswahl dringend erhalten bleiben müssen.
„Hier im St. Bernward Krankenhaus begleiten die Babylotsinnen die Mütter und Familien zum Teil bereits vor der Geburt und sind an ihrer Seite, wenn es Schwierigkeiten gibt“, sagt BK-Geschäftsführerin Karen Thiele. „Ein zu früh geborenes Kind ist für viele Familien eine Herausforderung, aber auch finanzielle Sorgen oder Gewalt in der Beziehung können den Start ins Leben erschweren. Hier beraten unsere Babylotsinnen und fungieren als Schnittstelle zu weiteren Hilfsangeboten. Wir sind stolz darauf, dass wir den Familien bereits seit 2019 mit unserem Projekt zur Seite stehen und freuen uns, dass sich die Caritas genau für dieses Motiv entschieden hat.“
„Die Babylotsinnen sind ein gutes Beispiel, wie wir Türen öffnen“, ergänzt Marie Kajewski, Caritasdirektorin im Caritasverband für die Diözese Hildesheim. „Die sogenannten frühen Hilfen sind Teil einer ganzen Kette von Angeboten für Menschen in Not. Wir bieten Beratungen für junge Eltern, Hilfe im Umgang mit Behörden oder bei finanziellen Problemen. Das ist sinnvolle nachhaltige Prävention. So entlasten wir den Sozialstaat. Starke Kinder werden zu starken Erwachsenen.“
An der im Vinzentinum aufgebauten roten Tür macht Susanne Pauser, Vorständin des Deutschen Caritasverbands deutlich, was die Kampagne zur Bundestagswahl fordert. „Frühe Hilfsangebote, präventive Unterstützung sind der beste Weg, Kinder und Familien zu unterstützen – und es spart am Ende Geld. Dafür benötigen wir auch weiter die entsprechenden Finanzierungen. Sollte die neue Bundesregierung weniger auf Prävention und noch mehr nur auf nachsorgende Sozialpolitik setzen, das wäre schlimm. Dann müssten wir viele Türen schließen.“
Daher fordern Pauser, Kajewski und Thiele von der nächsten Bundesregierung beispielswiese die Startchancen von Kindern aus belasteten Familien zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen Ländern, Kommunen und den freien Trägern, wie der Caritas, zu stärken. „Unsere rote Tür muss für Menschen, die Hilfe brauchen, geöffnet bleiben“, betont Pauser.
10 Thesen „Sozialpolitik für alle - Türen für die Zukunft offenhalten“
Zeitgleich präsentierte der Deutsche Caritasverband in Nürnberg im Hinblick auf die Bundestagswahl 10 Thesen „Sozialpolitik für alle - Türen für die Zukunft offenhalten“. Sie formulieren Erwartungen an die Politik: Sozialpolitik muss sich in den nächsten Jahren vordringlich der Generationengerechtigkeit widmen – das betrifft den Ausbau von Kitas ebenso wie die Weiterentwicklung der Pflege. Es geht um eine Digitalstrategie, die den Digitalisierungserfordernissen im Sozialbereich die gleiche Aufmerksamkeit schenkt wie in der Industrie. Und es geht um eine Klimasozialpolitik, die die Steuerungsmöglichkeiten einer CO2-Bepreisung mit sozialem Ausgleich wirksam verbindet – etwa über die Förderung des Stromsparchecks für einkommensarme Haushalte.
Die Caritas ist Deutschlands größter Wohlfahrtsverband, sie berät, begleitet, pflegt und unterstützt zwölf Millionen Menschen im Jahr in über 25.000 Einrichtungen mit Hilfe von rund 740.000 Festangestellten und Hundertausenden Ehrenamtlichen.